TRIEB
Die Frau schrie durch die U4-Station.
Die Frau kreischte.
Sie war klein, stämmig, in der weißen Firmenkleidung eines Imbissstandes. Mia kannte sie vom Sehen. Vor ihr geduckt ein Mann und eine Frau, dunkle Haare, zerknitterte Mäntel. Dunkler Teint. »Ihr Rotzpipn, was foit euch ein?« Sie begann, die beiden zu stoßen.
»Was wüst du, Zigeinerschlampn du? Bettln? Bei meine Kunden? Des werd i da austreim!«, schrie die Frau und holte aus. Da sprang Mia dazwischen und breitete die Arme aus.
»Geh weg, du Gurkn!«.
»Das geht nicht«, setzte Mia an, die Arme breit. Die Frau bedrängte sie. Ein Mann und eine andere Frau stellten sich Mia zur Seite, redeten auf die Weißgekleidete ein. »Das hat doch keinen Sinn. Habens dir was gstohln, sag, was is?«
»Gehts wega do! De Gfraster, bettln bei meina Kundschoft. Weg, weg!«
Sie drängte gegen die menschliche Wand, ruderte mit ihren Armen durch die Luft und versuchte vorbeizukommen. Die Dunklen duckten sich. Der Zug fuhr ein. Die Türen gingen auf. Sie sprangen in den Zug.